“Für viele Jahre war ich ein Ultrà. Im Stadion, in der Kurve fühlte ich mich immer wohl. Aber außerhalb der Kurve hatte niemand auch nur die geringste Idee, woraus diese für mich so wichtige Welt wirklich besteht. Ich habe dieses Buch geschrieben, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe.”
„Dieses Buch“, das ist „Tifare contro“, welches wir euch schon in Omerta Ausgabe 37 vorgestellt haben. Um genau dieses Buch soll es am Sonntag, dem 13.3., den Tag nach dem Lottespiel, ab 18 Uhr gehen. Im Lorenz Süd können wir Kai Tippmann begrüßen, den Übersetzer des Buches und seit langer Zeit in Italien lebender deutscher Fan vom AC Milan. Als aufmerksame Leser von Omerta dürfte er euch zudem schon bekannt sein. Zum einen haben wir schon des Öfteren Texte seines Blogs http://www.altravita.com veröffentlicht und zum anderen durftet ihr in den Ausgaben 31/32 der Omerta ein ausführliches Interview mit ihm zum Thema Ultra in Italien lesen. Da er nicht nur dieses Buch übersetzt hat, sondern auch ehemalige Führungsleute der Curva Sud Milan zu seinen Freunden rechnet, darf man sich hier sicherlich auf die ein oder andere Geschichte freuen, sowie auf eine interessante und gute anschließende Diskussion hoffen, bei der einige neue Bilder aus 40 Jahren Ultras ans Licht kommen werden. Kai Tippmann lebt in Mailand und somit kommen natürlich ein paar Euro Reisekosten auf uns zu, daher würden wir uns freuen, wenn ihr die aufgestellte Spendendose ein wenig füttern würdet, nach den Erfahrungen anderer deutscher Ultragruppen mit dieser Veranstaltung sollte sich das auf jeden fall für euch lohnen. Also rot anstreichen im Kalender!
“Ich wurde 1970 geboren. Das erste mal bin ich 1976 ins Stadion gegangen. Ich habe nie wieder damit aufgehört. Für viele Jahre war ich ein Ultrà. Dafür bin ich tausende Kilometer zu Auswärtsspielen gefahren, dafür war ich in Auseinandersetzungen mit gegnerischen Fans und Polizeikräften verwickelt, dafür bin ich geflüchtet, habe Angst gehabt, aber auch die einzigen Gemeinschaftsgefühle meines Lebens haben dürfen, mit anderen gemeinsam zu feiern und zu leiden, mich als Teil einer ‘wahren und freien’ Welt fühlen zu dürfen, der ich mich auch heute noch zugehörig fühle.”
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