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Blutmussfliessen

Bündnis Keinen Meter den Nazis und Fans des SC Preußen Münster zeigen „Blut muss fließen“ in Münster: Zwei Aufführungenam 9. September im Schlosstheater

Das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“, die „Deviants Ultras“ und der Fanport des SC Preußen Münster zeigen am 9. September
den Film „Blut muss fließen“ in Münster. Am 9. September finden um 17 Uhr und 20 Uhr Aufführungen im Schlosstheater-Kino statt.
Der Eintritt beträgt 5 Euro.

Der 87 Minuten lange Film „Blut muss fließen – Undercover unter Nazis“ ist ein Dokumentarfilm über das konspirative Milieu von Rechtsrock-Konzerten in Deutschland. Der Film basiert auf einer neunjährigen verdeckten Filmrecherche des Journalisten Thomas Kuban auf Nazi-Konzerten, die die extreme Gewaltbereitschaft, den Rassismus und die Demokratiefeindlichkeit der „Szene“ darstellt. Der Titel Blut muss fließen bezieht sich auf den Refrain des zitierten Lieds Blut, einer antisemitischen Variante des „Heckerlieds“, das zum festen Repertoire vieler rechtsextremer Bands gehört“, bereits in den Jahren der Weimarer Republik zum festen Bestandteil der SA-Propaganda gehörte und wieder Repräsentations- oder Identitätssymbol der Nazi-Szene ist.
Der Film selbst geht auf die Konzertszene, deren Hintergründe und das öffentliche und politische Bild ein. Viele Konzerte werden durch das verbotene internationale Nazi-Netzwerk Blood and Honour , Division 28, aber auch der NPD und deren Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“organisiert, bei welchen es zu Straftaten, meist Volksverhetzung, kommt.

Die verdeckten Konzertmitschnitte sind der Hauptteil des Films. Aus der Perspektive einer Knopflochkamera werden Konzerte mit hauptsächlich von zu Gewalt aufrufenden Texten gezeigt. Auch das Publikum skandiert die Texte mit und unterstützt seinen Ausdruck u.a. durch Zeigen des verbotenen Hitlergrusses. An die beiden Filmvorführungen schließt sich eine Diskussion mit dem Regisseur des Films an.

„Wir freuen uns, dass es gelungen ist, den Film nach Münster zu holen, ihn hier zu zeigen und hoffen auf reges Interesse. Zugleich wollen wir mit der öffentlichen Thematisierung ein Zeichen gegen Nazis und Rassismus setzen und über diesen kaum öffentlichen, jedoch umso gefährlicheren Bereich der Nazi-Rockszene informieren. Gerade die Rechtsrockszene stellt für viele rechtsorientierte Jugendliche den Einstieg in die gewalttätige Nazi-Szene dar“, so Carsten Peters vom „Keinen Meter den Nazis“-Bündnis.

Dies ist auch einer der Gründe für den Fanport des SC Preußen Münster und die Deviants sich zu beteiligen. Die Band „Kategorie C“ ist für manche gewaltaffine Fussball-Fans der Einstieg in das gewaltbereite und gewalttätige Nazi-Milieu. Hier wolle man ebenfalls Informationsarbeit leisten und gemeinsam in die Öffentlichkeit wirken. Etliche Fußball-Vereine haben in ihrer Anhängerschaft einen Anteil von Nazis, die sich im Besonderen von dieser Musik angesprochen fühlen.