Etwas mehr als zwei Monate ist es her, dass die Mitgliederversammlung unseres Vereins beschloss, unsere Fußballmannschaften zur Investorengewinnung in eine Kapitalgesellschaft auszugliedern. Als Gruppe Deviants Ultras haben wir uns seit Bekanntwerden der Pläne klar gegen eine Ausgliederung positioniert und alles in unserer Macht stehende getan, um den eingetragenen Verein zu erhalten. Das Ergebnis der Abstimmung ist eindeutig wie erschütternd ausgefallen. Nach einer Zeit der Trauer und Ungewissheit haben wir auf Grundlage der Neuausrichtung des Vereins eine endgültige Entscheidung für die Zukunft getroffen:
Die Gruppe Deviants Ultras wird die SC Preußen Münster GmbH & Co KgaA niemals aktiv im Stadion unterstützen. Wir wollen und werden kein Teil dieses Fußballs sein!
Ultra steht hierzulande angesichts des inzwischen völlig ökonomisierten Fußballs am Scheideweg. Vor dem Hintergrund der diskutierten Veränderungen sind Fanszenen deutschlandweit gezwungen, ihre roten Linien zu definieren. Die richtige Antwort auf diese Frage kann und wird je nach Szene völlig unterschiedlich aussehen. Entscheidend ist, sich mit der Frage auseinanderzusetzen.
Wir geben unsere Antwort mit schwerem Herzen aber voller Überzeugung. Ultra ist für uns nicht ohne Vereinsliebe denkbar, genauso wenig wie es die Liebe zu einem Spekulationsobjekt ist. Darüber hinaus mussten wir am 14. Januar erkennen, dass der SC Preußen wohl nie der Verein war, zu dem wir ihn in unseren Vorstellungen gemacht haben. Eine gemeinsame Zukunft mit den Menschen, die die Ausgliederung bejahten, kann und wird es für uns nicht geben.
Hinter uns liegen neun intensive Jahre. In dieser Zeit haben wir sicher nie den einfachsten, aber immer unseren eigenen Weg gewählt – das werden wir auch weiterhin tun. Erhobenen Hauptes blicken wir auf das bis hierhin Erlebte zurück und bedanken uns bei allen Personen und Gruppen, die uns unterstützt haben.
Deviants Ultras im April 2018